Auch wenn die meisten Besucher sicherlich aufgrund des wunderbaren Klimas und der idealen Erholungsmöglichkeiten nach Madeira kommen: in kultureller Hinsicht hat die Insel ebenfalls einiges zu bieten und konnte sich aufgrund der isolierten Lage ihre Eigenständigkeit bewahren. Madeira hat viele Immigranten und Emigranten kommen und gehen sehen, diese Vielfältigkeit spiegelt sich in der Sprache und in den Traditionen wieder. Das Kunsthandwerk hat auf der Insel von Jeher eine besondere Bedeutung, vielerorts kann man die Geschicklichkeit der Einwohner bei der Korbflechterei und Stickerei bewundern.
Aber auch Museumsliebhaber kommen auf ihre Kosten, und Feste erwecken das ganze Jahr über die Traditionen der Insel zum Leben. Neben dem Karneval im Februar stellt das Blumenfest auf Madeira ein absolutes Highlight dar. Jedes Jahr im April schmücken die Einheimischen ihre Hauptstadt Funchal üppig mit Blumen und Blüten. Fantasievolle Kostüme, traditionelle Musik und Tanzgruppen begleiten das Blumenfest.
Das Weinmuseum
Im Weinmuseum „Museo do Vinho“ wird dem Besucher die Geschichte des Madeiraweines nähergebracht. Man erfährt anhand von Illustrationen, Fotos und Geräten auf anschauliche Weise mehr über Weinlese, Kelterung und Transport des berühmten Weines. Ende August beginnt auf der Insel die Weinlese, traditionell werden die Trauben für den Madeirawein per Hand geerntet. Anfang September findet mit viel Folklore, Wein und einheimischen Köstlichkeiten das Weinfest in den Straßen von Funchal statt.
Schon das Wappen Funchals mit seinen fünf Zuckerhüten zeigt die Wichtigkeit und Bedeutung des Zuckers für die Stadt. Im Zuckermuseum „Núcleo Museológico da Cidade do Açucar-CMF“ wird anhand von Stichen, Gemälden und Dokumenten die Geschichte der Zuckerherstellung erzählt. Alljährlich wird auch die Zuckerrohrfabrik „Engenhos da Calheta“ in der Stadt Calheta zu einem lebhaften Schauplatz. Kurz nach Ostern wird hier unter Hochdruck die Ernte verarbeitet, denn um das Zuckerrohr vor dem Austrocknen zu bewahren, bleiben den Arbeitern der Fabrik oft nur wenige Stunden Zeit. Bei einem Besuch bekommt man einen anschaulichen Einblick vermittelt, wie die Leute im vorigen Jahrhundert unter schwersten Bedingungen gearbeitet haben und dabei Zuckerrohrschnaps und Zuckerrohrsirup hergestellt wurden. Die alten dampfbetriebenen Maschinen sind teilweise schon seit mehr als hundert Jahren im Einsatz. Das Zuckerrohr brachte Madeira damals den Wohlstand und der Import aus den weit entfernten Kolonien konnte eingestellt werden. Die Anlage „Engenhos da Calheta“ kann das ganze Jahr hindurch besichtigt werden, es gibt eine kleine Probierstube.
Tipps Museen:
Das „Museu de Arte Sacra“, also Museum der Kirchenkunst enthält eine bedeutende Sammlung portugiesischer und flämischer Gemälde, teils vom 15. – bis 18. Jahrhundert, sowie Heiligenbilder und Kirchenschmuck, die dank des Zuckerhandels auf die Insel kamen. Das „Museu Henrique e Francisco Franco“ ist den zwei aus Madeira stammenden Brüdern gewidmet, die sich mit Landschaftsmalerei und Bildhauerei beschäftigen und verwirklichten und deren Kunst noch heute an öffentlichen Plätzen zu bewundern ist.
Im Völkerkundemuseum Museu Etnográfico da Madeira, welches sind sich in Ribeira Brava befindet, wird ein Einblick in das alte Handwerk, die Transportmethoden, den Fischfang und traditionellen Lebensstil gewährt. Im Stickereimuseum “Núcleo Museológico do I.B.T.A.M” werden wertvolle Arbeiten ausgestellt, darunter Wandteppiche und Gobelins, typische Trachten und Mobiliar.
Das so genannte Städtische Museum „Museu Municipal“ ist ein Naturkundemuseum. Hier lernt der Besucher anhand von präparierten Säugetieren und Vögeln sowie einem Aquarium mehr über die Flora, Fauna und Geologie der Insel Madeira.